Zu Gunsten der Bürgerstiftung Panketal

Zepernick (MOZ) Wer am Sonnabend den glatten Wegen und Straßen trotzte, konnte sich an einem wunderbaren Benefizkonzert zugunsten der Bürgerstiftung Panketal in der Sankt-Annen-Kirche erfreuen. Schüler aus Panketal, Bernau und Berlin gaben unter anderem klassische Werke von Haydn und Strawinsky zum besten, was gerade durch die Akustik der Kirche mit ihren vielen Deckenwölbungen besonders gut klang. Schon das erste Stück von Haydn, das Jana Krischke an der Violine, Sophie Kroiher am Violoncello und Leonie Euler am Klavier gemeinsam vortrugen, fesselte die Aufmerksamkeit des Publikums. Die drei jungen Frauen warfen sich beim Spiel schmunzelnd wohlwollende Blicke zu und versicherten sich so gegenseitig, dass alles genau richtig ist. Auch Niels Templin nickte im Hintergrund zufrieden mit dem Takt. Er unterrichtet die Schüler und führte als Mitglied des gastgebenden Vereins Kulturbrücke Panketal durch das Programm.

Konzentriertes Ensemble: Junge Musiker aus Panketal, Bernau und Berlin spielen "Sinfonies de Fanfares" von Jean Joseph Mouret.

© Angela Kowalick

Es folgten Klarinetten- und Violin-Solostücke, die jeweils am Piano begleitet wurden. Helene Hermann und Bianca Lauber verzauberten mit Blockflöte, Akkordeon und fröhlichen altenglischen Tanzliedern. Andächtiger klang dagegen die "Sonate g-moll" von Henry Eccles, die Johanna Wilke am Violoncello interpretierte.

Besonders interessant war der Auftritt von Clemens Hermann, der zeigte, dass man einer Kirchenorgel auch rasante Swingstücke entlocken kann. Dabei wusste er dieses doch sehr komplizierte Instrument geschickt zu bedienen.

Modern aufgelockert wurde das klassische Programm von Pfarrer Wolf Fröhling, der am Klavier einige Stücke von Georg Kreisler aus dessen "Nichtarischen Arien" sang. Seit gut einem halben Jahr ist Fröhling Pfarrer an der Sankt-Annen-Kirche und war sofort bereit, diesen Ort für das Benefizkonzert bereit zu stellen. Mehr noch, bei den vorbereitenden Gesprächen für den Abend wurde Fröhling schnell klar: "Da mach' ich mit." Gesagt, getan. Der fröhliche Pfarrer ist in den wenigen Monaten in Panketal schon mehrfach auch musikalisch in Erscheinung getreten. Die Stücke des Österreichers Georg Kreisler interpretierte er nicht nur auswendig, ton- und textsicher, sondern auch mit dem richtigen österreichischen Akzent. "Ich habe jahrelang von solchen Auftritten gelebt, bevor ich Pfarrer wurde", gab er nur kurz zu bedenken. Mit den Kreisler-Stücken brachte Fröhling das Publikum zum Kichern. Er zeigte unter anderem, wie man sich mit dem beharrlichen Totschlagargument "Ich hab ka Lust" auch um Zahlungen ans Finanzamt drücken kann, und frohlockte schadenfroh, der Neue seiner Frau werde schon seine Freude mit ihr haben.

Abgeschlossen wurde der Abend mit klassischen Ensemble-Stücken von Jean Joseph Mouret, bei denen die Schüler unterstützt von Niels Templin wortwörtlich mit Pauke und Trompeten, dazu mit Violoncellos und Violinen noch einmal zu Hochtouren aufspielten.

Die Spendeneinnahmen des Benefizkonzerts kommen der Bürgerstiftung Panketal zugute. Diese unterstützt seit gut drei Jahren in Not geratene Bürger sowohl finanziell als auch organisatorisch. So konnte bisher beispielsweise durch zinslose Darlehen ebenso geholfen werden wie mit der Bezahlung von Brillen oder organisatorisch einer von einer Räumungsklage bedrohten Mutter, erklärte Sigrun Pilz von der Bürgerstiftung Panketal. Mit diesem dritten Benefizkonzert konnte das Stiftungsvermögen wieder etwas aufgefüllt werden. Rund 450 Euro an Spenden kamen am Sonnabend zusammen.

Artikel: MOZ 25.01.2016

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Presse