Schmelztigel der Kulturen – Marcel Baden Powell begeistert mit Bossa- und Sambarhythmen in Panketal

Marcel Baden Powell, der Sohn des legendären Gitarristen und Komponisten Baden Powell gilt derzeit als eines der hoffnungsvollsten Talente der brasilianischen Musikszene.
Sein aktuelles Album „So Baden“ ist eine Hommage an Baden Powell de Aquino‘s 80. Geburtstag (1937-2000), mit dem Powell derzeit durch Europa tourt.
Einen seiner wenigen Auftritte in Deutschland absolvierte der Musiker, der einen Teil seiner Jugend auch in Baden-Baden verbrachte, auf Einladung des Kulturvereins „Kunstbrücke“ in Panketal.

Powells Schwindel erregende, virtuose dabei gleichzeitig elegante und eigensinnige Interpretationen mit der Gitarre begeisterten die Anwesenden und belegten eindrucksvoll, dass in einer von oberflächlicher Popkultur und Schnelllebigkeit geprägten Zeit, die Fortführung der kulturellen Tradition ihren Platz in der Gesellschaft nicht verloren hat.
Powells Arrangements brasilianischer Bossa-Klassiker sind eigenständig arrangiert, schnell und aufregend und stehen doch in der Tradition großer Vorbilder wie Powells Vater  Baden, João de Aquino oder zahlreicher musikalischer Größen vergangener Tage. Dabei greift Powell auch bewusst jazzige Elemente und andere Bestandteile der eigenen oder auch fremder Kulturen auf. 

Als Gast: Peter Inagawa
der in Oranienburg lebende Bassist Peter Inagawa spielt sowohl Kontrabass als auch Bassgitarre und arbeitete u.a. mit dem Glenn Miller Orchestra, Gregor Meyle, Uschi Brünning, Veronika Fischer, Manfred Krug und anderen Künstlern zusammen. Am Sonntag spielte Inagawa zum Abschluss des eineinhalb stündigen Programms den Kontrabass und verlieh der Dynamik von Powells Spiel eine zusätzliche, starke Dimension.

Das Panketaler Publikum war restlos begeistert und erlebte auch in der Zugabe einen gut aufgelegten Marcel Powell und mit ihm ein echtes Ausnahmetalent. Der unter den Gästen weilende Musikproduzent Reiner Oleak zeigte sich positiv angetan vom Panketaler Publikum und den Bemühungen des Vereins, jenseits der Stadtgrenze Kultur „unter die Leute zu bringen“.