Jazz-Abend am 26. November 2021

Jazz international in Panketal

Am Freitag, den 26. November gastierten drei ganz besondere und international renommierte Musiker in Panketal. Matheus Jardim, Misha Piatgorsky und Peter Inagawa, die aktuell in Berlin ein Album mit Fanny Krug aufnehmen, waren ab 19:30 Uhr im Forum der Grundschule Zepernick live zu erleben. 

Das kleine und intime Konzertereignis war gekennzeichnet durch einen Wechsel aus Musik und kurzen, humorigen Wortbeiträgen von Misha Piatgorsky, einem Großneffen des bedeutenden russisch-jüdischen Cello-Virtuosen Gregor Piatigorsky. Der Pianist übernahm auch gleich die einleitenden Worte und machte den Vereinsvorsitzenden der Kunstbrücke, Niels Templin, zugleich sprach- und arbeitslos. 
Im Verlaufe des Konzertes kommentierte Misha Piatgorsky u.a. auch recht witzig die Entstehungsgeschichte einiger Musikstücke.
Bis auf drei Stücke von Consuelo Velazques, Eric Clapton und Charlie Chaplin stammten alle Stücke des Konzerts aus seiner Feder.

So wie der Jazz um 1900 in den amerikanischen Südstaaten aus einer Vielzahl verschiedener Musikstile, vor allem aus der Musik der afroamerikanischen Musiktradition von Gospels, Negro Spirituals, Blues und Worksongs entstanden ist, so saugt er bis in die heutige Zeit zahlreiche Musikrichtungen in sich auf und entwickelt sich damit weiter. Bestimmendes Element der Jazzmusik ist der Rhythmus. Das Trio des  Abends bildete den nahezu perfekten Ausdruck dieser Verschmelzung der verschiedenen Musikstile.

Beeindruckt zeigten sich die drei Profi-Musiker von der professionellen Vorbereitung der Veranstaltung und von dem in Panketal angebotenen kulturellen Programm, welches sie in einem Ort dieser Größe eher nicht vermutet hatten. 

Zu den Personen

Matheus Jardim, geboren in Brasilien, startete seine musikalische Laufbahn als Schüler seines Vaters, den Multi-Instrumentalisten Antônio de Pádua im Alter von 11 Jahren, bereits mit 12 spielte und arbeitete er im Studio. 2013 ging er nach Graz und studierte Drums in der Jazzabteilung der Kunst Universität Graz bei Prof. Howard Curtis, seit 2015 lebt er in Wien. Jardim arbeitete mit verschiedenen Künstlern wie z.B. Gerald Preinfalk, Georg Vogel, Alegre Corrêa, Michael Pipoquinha, Gabriel Grossi, Misha Piatigorsky, Daniel Holzleitner, Jatobá Big Band,etc.. 2019 tourte er mit der Posaunenlegende Raul de Souza, mit dem er auch ein Album aufnahm. 

Der energetische Pianist, Komponist und Produzent Misha Piatigorsky, Gewinner des "Thelonious Monk Composers Competition", vom "the Boston Globe" bejubelt ("beautifully merges the worlds of serious jazz and pop”), mixt kraftvolle Melodien mit einer ungewöhnlichen harmonischen Sensivität. Der Sound ist als sehr persönlich,ja kosmopolitisch zu bezeichnen und widerspiegelt seine Erfahrungen als russisch/jüdischer Immigrant, aufgewachsen im urbanen Amerika. Der Großneffe des legendären Cellisten Gregor Piatigorsky lebt und arbeitet in New York City, wo er einige Projekte leitet wie u.a. "The Sketchy Orchestra",sein innovatives Ensemble mit bis zu 20 Musikern. Er war für 8 Jahre Bandleader von Marc Murphy. 

Der in Oranienburg lebende Bassist Peter Inagawa spielt sowohl Kontrabass als auch Bassgitarre und arbeitete u.a. mit: dem Glenn Miller Orchestra, Gregor Meyle, Uschi Brünning, Veronika Fischer, Manfred Krug, Sketchy Black Dog, Herb Geller, Marc Murphy, Ari Hoenig, Eric Harland, Toots Tielemans, Lee Konitz, Paddy Kelly, Jiggs Wigham, Matt Wilson und Harry Allen. 

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