Familienkonzert "Peter und der Wolf"
Zweimal ausverkauft und viel Beifall - „Peter und der Wolf“ in Panketal aufgeführt
Am 30. Oktober fanden um 15:00 und um 17:00 Uhr in der Mensa der Gesamtschule Zepernick zwei Aufführungen des musikalischen Märchens „Peter und der Wolf“ von Sergej Prokowjew statt. Zahlreiche Profimusiker, unterstützt von fortgeschrittenen Musikschülern und Nachwuchsmusikern der Neuen Musikschule Bernau, spielten unter der Leitung von Niels Templin diesen Klassiker im Rahmen der „Familienkonzerte“ des Vereins „Kunstbrücke Panketal e.V.“.
Vor insgesamt ca. 160 Zuschauern (coronabedingt wurden je Vorstellung nur 80 Eintrittskarten angeboten) präsentierte sich ein Ensemble, welches seine Spielfreude bis in die letzte Zuschauerreihe transportieren konnte. Den zahlreichen Musikern gelang eine kraftvolle und mitreißende Interpretation von „Peter und der Wolf“.
Die „kleinen“ Darsteller auf der Bühne hinter den Musikern illustrierten die Spielhandlung mit Fantasie und Spaß und erweckten das lehrreiche Stück so richtig zum Leben. Ob „Lausbub Peter“, die watschelnde Ente, der flatternde Vogel, die schleichende Katze, ob Großvater mit Stock, verschlagener Wolf oder die ängstlichen Jäger – alle Darsteller überzeugten in den farbenfrohen Kostümen und Masken, welche in wochenlanger Handarbeit von zahlreichen Freiwilligen gefertigt worden waren. Hervorzuheben ist auch das umfangreiche Bühnenbild, bestehend aus zahlreichen Bäumen, Teich, Mauer u.s.w.
Pfarrer Wolf Amadeus Fröhling übernahm den Part des Erzählers. Mit der ihm innewohnenden verschmitzten Erzählweise betonte der auch auf anderen Bühnen des Landes beheimatete Fröhling dezent die satirische Grundstimmung der Loriot´ schen Textfassung, welcher dieser Aufführung zugrunde lag.
Niels Templin, Leiter der Regionalstelle Panketal der Neuen Musikschule Bernau und spiritus rector des Projekts, bedankte sich in seiner kurzen Einführung bei den zahlreichen Unterstützern und Helfern, ohne die diese beiden Aufführungen nicht möglich geworden wären. Als da wären die Sparkasse Barnim, der Deutsche Musikrat, der Verein „Kunstbrücke Panketal e.V.“, die vielen fleißigen Helfer hinter den Kulissen und natürlich die Gemeinde Panketal. Deren Bürgermeister Maximilian Wonke ergriff vor der zweiten Vorstellung das Wort und erinnerte daran, dass Aufführungen wie diese „keinesfalls selbstverständlich“ seien, sondern nur durch das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger zustande kämen. Wonke wies auf die Auszeichnung als „Landmusikort 2021“ durch den Deutschen Musikrat hin. „Panketal ist eine von 11 Gemeinden bundesweit und die einzige in Brandenburg“, betonte der Bürgermeister und bedauerte, die Anwesenden coronabedingt nicht zur feierlichen Verleihung der Plakette „Landmusikort 2021“ im Beisein der Kulturministerin am 5. November ins Rathaus einladen zu können.
Nach jeweils 45 Minuten gingen die Aufführungen mit langem Applaus zu Ende.
„Es ist toll, dass es solche Aufführungen wieder geben kann!“, brachten es einige Zuschauer beim Verlassen der Mensa auf den Punkt.
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Drei Fragen an: Birgit Reinermann, Musikpädagogin
1. Was hat Ihnen bei der Vorbereitung der Aufführung am meisten Spaß gemacht?
B.R.: Eigentlich alles. Die musikalische Arbeit mit den Kindern, die Kreation und der Aufbau der Kulissen. Dazu die Fundussammlung und die Zusammenarbeit mit Frau Baier (Masken) und Frau Janusz (Kostüme) …
Genau das macht unsere Gemeinde aus: Wir haben so einige kreative Menschen, die einen unterstützen... und all diese Synergien zu bündeln und das mitzuerleben, war einfach nur wunderbar! Und das macht uns als Landmusikort Panketal auch aus! Gemeinsam etwas zu schaffen! Dieses WIR-Gefühl zu erleben....Und da kann ich nur Danke sagen! Auch an die Eltern meiner Paukenrabauken!
2. Was hat Ihnen dabei die größten Sorgen bereitet?
B.R.: Meine größte Sorge war, dass die Kinder (sie sind ja doch sehr jung) der Mut verlässt, sie sich auf der Bühne und in ihrem Kostüm unwohl fühlen, dass womöglich jemand krankheitsbedingt ausfällt ...
Und genau das passierte ja am Tag der Aufführung! Die Katze (das einzige Mädchen unter den Darstellern) erkrankte. Kurzfristig musste ein Junge, der eigentlich den Großvater spielen sollte, einspringen und ein Ersatzspieler durfte die Rolle des Großvaters übernehmen...
Ich bin richtig stolz auf meine Paukenrabauken, dass sie so mutig waren und trotz der Erkrankung einer Schauspielerin nicht nervös wurden…
3. Wie haben die Kinder das Üben und Spielen erlebt bzw. wahrgenommen?
B.R.: Oft haben wir uns das Werk angehört, im Saal gespielt, improvisiert.... da gab es keine Bühne, keine Kostüme und die Kinder konnten sich freier bewegen. Auf der Bühne im Kostüm und natürlich mit einem Orchester und natürlich vor einem Publikum war alles anders.
Aktives Zuhören der Musik (wann passiert was) war sehr wichtig.
Die Kids haben ihre Rolle sehr ernst genommen und gaben sich untereinander Tipps hinsichtlich Bewegung der Tiere ...: der Vogel, der schön geflattert ist, die Katze, die anmutig über die Wiese schlich. Die Ente, die so schön zum Teich gewatschelt ist, dann von dem Wolf verschluckt wurde, aber in keinster Weise Angst hatte vor der dramatischen Szene (die Ente wurde von einem Kita-Kind gespielt und von einem größeren Jungen (Erstklässler) gefangen.… Am liebsten hätten die Kids auch den Text des Erzählers gesprochen.
Natürlich gab es auch Momente, wo die Paukenrabauken sagten: "Oh nein, nicht schon wieder Peter & der Wolf", aber alle haben durchgehalten und sich auf den Tag der Aufführung gefreut.
Und am Tag nach der Aufführung meinte der eine oder andere: Irgendwann möchte ich aber auch mal den Wolf spielen.