Vernissage - „Drei Künstler – drei Welten“

Am Sonnabend, den 3. Dezember 2022 wurde im IB Mehrgenerationenhaus am Genfer Platz im Panketaler Ortsteil Schwanebeck eine ungewöhnliche Ausstellung eröffnet: Zeichnungen, Fotos und Aquarelle der drei Künstler*innen Mariia Mehidei, Helmut Bräutigam und JP Bouzac sind erstmals gemeinsam in einer Ausstellung zu sehen. Noch bis Ende Januar sind die ausgestellten Werke während der Öffnungszeiten des IB Mehrgenerationenhauses am Genfer Platz zu besichtigen. 

Die Idee zu dieser ungewöhnlichen Kombination hatte der in Panketal lebende französische Autor und Maler JP Bouzac, der die nur acht Jahre junge ukrainische Künstlerin Mariia Mehidei während des Wandlitzer Kunstmarktes kennenlernte und von der Ausdruckskraft ihrer Bilder begeistert war. Ihre Inspiration bezieht die Schülerin aus Poltava, die derzeit in Wandlitz lebt, aus Comics und TV-Serien, aber auch aus Motiven alter ukrainischer Traditionen. In ihrer Einführung betonte Irmgard Reibel vom Verein „Kunstbrücke e.V.“ das Selbstbewußtsein der jungen Künstlerin, die bereits in der Ukraine Unterricht erhielt und die auch gegenwärtig, sofern die Umstände des Krieges es zulassen, von ihrer Kunstlehrerin von der Heimat aus unterrichtet wird. 

Helmut Bräutigam, wortkarg, wenn es um die Einordnung und Wirkung seiner Kunst geht, ist der Zweite im Bunde. Seine Bilder zeichnen sich durch Abstraktion und Detailtreue aus. Was zunächst wie ein Widerspruch klingt, ist tatsächlich wesentliches Element seiner Kunst. Denn Bräutigam überlässt die Wirkung seiner Bilder ganz dem Betrachter, der aus den zahlreichen Details sein ganz eigenes Bild zusammensetzt. Wichtiges Stilmittel des Künstlers dabei ist das Verfremden von Fotografien oder Grafiken am Computer. 

JP Bouzac, in Cognac in Frankreich geboren und seit 30 Jahren in Panketal lebend, ist das künstlerische Gegenteil von Bräutigam: Ob Foto oder gemaltes Bild – sogar von weitem erkennt der Betrachtende das Motiv eindeutig. Details offenbaren sich beim genauen Hinsehen, verstärken die erste Sicht oder verändern sie bisweilen. Seine heute ausgestellten Bilder unter dem Oberbegriff „La mer“ wecken Sehnsüchte und Erinnerungen, aber auch traurige Wahrheiten wie Umweltverschmutzung und tote Geflüchtete werden sichtbar. 

Musikalisch wurde diese ungewöhnliche Ausstellung begleitet von drei ebenso verschiedenen Musiker*innen. Zum einen von der neun Jahre alten Geigenschülerin Carlotta Watenberg, zum anderen von der Musikpädagogin und Klavierlehrerin Elena Münster, welche seit einigen Jahren in Panketal lebt. Abgerundet wurde die musikalische Umrahmung unter der Überschrift „La mer“ von Niels Templin, Musiklehrer und Leiter der Panketaler Regionalstelle der Neuen Musikschule. Neben Werken von Alfred Schnittke (einem bedeutenden deutsch-russischen Komponisten der Gegenwart) kamen Vittorio Montis „Cardaz“ und Henry Wieniawskis „Mazurka“ ebenso zur Aufführung wie der moderne Klassiker „La mer“ von Charles Trenet. Carlotta Watenberg gab Vivaldis Konzert in G-Dur zum besten und tauschte sich im Anschluss angeregt mit der fast gleichaltrigen Mariia Miheidi über ihre Erfahrungen als Künstlerin aus. 

Die Ausstellung mit Werken von Mariia Mehidei, Helmut Bräutigam und JP Bouzac ist während der Öffnungszeiten des IB noch bis Ende Januar zu besichtigen. 

Kontakt IB: patrizia.scupin@ib.de
 

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