Traum vom Kulturhaus

Panketaler Vereine und Privatleute hoffen auf Treffpunkt für die Öffentlichkeit

Traum vom Kulturhaus

MOZ - Andrea Linne / 26.10.2017

Panketal (MOZ) Panketal wächst und gedeiht. Immer mehr Bauprojekte ziehen Familien an, die gern in der ländlichen Gemeinde siedeln. Der Wunsch nach einem eigenen Kulturhaus, einem Treff für Vereine und Kulturgruppen, wird immer lauter. Pläne dafür gibt es aber noch nicht.

Bis 2020 werden für Panketal fast 20 200 Einwohner prognostiziert. Städte und Gemeinden dieser Größenordnung können in den meisten Fällen mehr als einen Anlaufpunkt für die aktive Kulturgemeinschaft ihr Eigen nennen.

Immer wieder kommt das frühere Krankenhausgelände ins Gespräch. Es steht leer, verwildert zunehmend und verfügt über viel Potenzial.

Allerdings, betont Panketals Bürgermeister Rainer Fornell (SPD) im Gespräch, ist eben auch der Investitionsaufwand enorm. Er sieht durchaus Alternativen dazu.

Die Johanniter, die aktuell die Kita "Traumschloss" auf dem Gelände betrieben, wollen neu bauen. Dazu gibt es einen Erbbaupachtvertrag mit der Gemeinde. 130 Kita-Plätze entstehen, 40 davon für die Krippe.

Dann dürfte dieses Haus frei werden. "Da es immer genutzt wurde, befindet es sich in einem guten Zustand", konstatiert Fornell. "Das Haus ist ideal für kulturelle Gruppenarbeit, ließe sich baulich auch zum Park hin öffnen", denkt der Bürgermeister.

Über dem gesamten Gelände liegt ein Bebauungsplan. Der ließe auch Wohnungsbau am Standort zu. Allerdings, hofft Fornell, müsse sich dafür ein Investor finden, der die Gebäude übernimmt und saniert. Denn durch den Leerstand hat sich über Jahre einiges an Defiziten eingeschlichen, moderne Haustechnik ist Fehlanzeige.

Bisher gibt es in Panketal vor allem den Kulturverein Kunstbrücke, der Ausstellungen im Amtshaus oder auch Kulturtage für die Gemeinde organisiert. Die Mitstreiter rund um Irmgard Reibel und Niels Templin sind besonders engagiert dabei. Seit 2015 organisiert der Verein neben kleineren Veranstaltungen auch das Projekt der musikalischen Früherziehung in der Kita "Birkenwäldchen".

"Klasse, wie die Einwohner unseres Ortes die vielfältigen Kulturangebote angenommen haben", resümierte Irmgard Reibel zuletzt. Und Niels Templin ergänzte: "Panketal kann mehr sein als eine Schlafstadt am Rande Berlins. Wir befördern die Identifikation mit unserer Gemeinde, die ja doch rasanter gewachsen ist als zunächst gedacht."

Mit dem Studio 7 gibt es ein privates Angebot für Konzerte, Comedy-Programme und Lesungen. Buchhändlerin Sabine Bache organisiert Lesungen und Kinderveranstaltungen. Neben der städtischen Bibliothek und der evangelischen Kirchengemeinde kümmert sich auch der Geschichtsverein Heimathaus um Angebote und kulturelle Höhepunkte im Gemeindeleben.

Ständige Ausstellungen oder Workshops sind aktuell aber nur bedingt möglich. Da wäre in einem zentralen Treff sicher mehr möglich.

Doch bislang ist das alles noch Zukunftsmusik. Ein Vereins- und Kulturhaus anzuschieben, bleibt sicher auch den Kommunalpolitikern und Gruppierungen vorbehalten, die ein Interesse daran haben. Bis 2020 zieht die Kita Traumschloss nach aktuellen Planungen aus. 400 Quadratmeter Bruttogeschossfläche stehen dann leer.

Ob sich auf dem Krankenhausgelände künftig etwas tut, hängt von privaten Initiativen ab. Die Gemeinde allein kann laut Fornell das Projekt nach 20 Jahren Leerstand nicht alleine stemmen.

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