Lesung mit Annemarie Bruhns

Beindruckend und beklemmend – Annemarie Bruhns las aus „Iosua – ein Leben im Schatten“
Auf Einladung des Kulturvereins „Kunstbrücke Panketal e.V.“ las die in Bernau lebende Annemarie Bruhns am Donnerstag, den 12. August im IB Mehrgenerationenhaus Schwanebeck aus ihrem Debut-Roman „Iosua – Ein Leben im Schatten“. 
Joshua ist ein Krimineller mit Migrationshintergrund. Jedenfalls ist das der Stempel, der ihm aufgedrückt wird. Er selbst hat sich nichts davon ausgesucht. In Berlin geboren und aufgewachsen, versucht er seinen Namen Iosua ebenso wie seine rumänische Herkunft zu verdrängen. Aber sein Vater ist der brutale Kopf einer Diebesbande und Joshua steckt tief in einem Strudel von Unterdrückung und Gewalt. Als Taschendieb trifft er auf Isabelle. Wie ein Hoffnungsschein dringt sie in seine Welt voller Dunkelheit. Dunkelheit aus der es kein Entrinnen gibt, und so macht sich eine Atmosphäre breit, die einen bis in die Nacht verfolgt. Als dann ein Schuss fällt und ein toter Polizist am Boden liegt, scheint für den jungen Mann jegliche Hoffnung verloren … 
Mit viel Verständnis legt Bruhns die Entwicklung des Protagonisten Joshua dar, seine Suche nach dem eigenen Weg durch das Leben. Dabei begleiten wir den Kleinkriminellen durch vertraute und weniger bekannte Orte Berlins und des Umlands, die Annemarie Bruhns anschaulich beschreibt. 
Viele Jahre reifte diese Romanidee im Kopf der EDV-Fachfrau Annemarie Bruhns, ehe sie während der Coronakrise die Muße fand, das anspruchsvolle Projekt zu beenden. 
„Mein Thema ist die Vorverurteilung“ sagt die meist heiter und beschwingt wirkende Autorin über ihren Roman. „Zum einen erlebt der „Held“ des Buches Vorurteile seiner rumänischen Herkunft wegen. Zum anderen ist seine Familie tief in kriminelle Machenschaften verstrickt, die auch den Jungen Iosua auf die schiefe Bahn lenken. Wie ein Mensch mit dieser doppelten Vorverurteilung umgeht, wie die Umwelt auf ihn reagiert, ob und wie man es schaffen kann, sich von diesen Fesseln zu lösen – das versuche ich in meinem Buch zu ergründen.“ 
Mit stimmungsvollen musikalischen Einlagen ergänzte die Autorin ihre Lesung am Klavier und gab Stücke des bedeutenden Komponisten und Pianisten Manfred Schmitz zum Besten. 
 

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